Startseite/Home der DMLBonn e.V. Aus dem Archiv, von der Pressestelle der DMLBonn e.V. Solidaritaet mit MuslimenIftar-Essen des VIKZ mit bemerkenswerten RedebeitraegenDer Verband der Islamischen Kulturzentren e.V. (VIKZ), ‚einer der drei grossen tuerkisch-islamischen Verbaende in Deutschland, lud auch in diesem Ramadan wieder. zu seinem traditionellen Essen und Fastenbrechen (Iftar) in die verbandseigene Villa Hahnenburg in Koeln-Muellheim ein. Zahlreiche geladene muslimische und nichtmuslimische Gaeste waren gekommen, um im stilvollen Ambiente und bei klassischer tuerkischer. Kueche dem Vortragsprogramm beizuwohnen. Schwerpunkt der Ansprachen war in diesem Jahr der zunehmende Druck, dem Muslime in Deutschland durch eine weitgehend negative Medienberichterstattung und auch seitens der Politik pauschal ausgesetzt sind. Nach der Eroeffnungsrede von Tahsin Safak, Praesident des Verbandes der Islamischen Kulturzentren waren es besonders die Ansprachen von Bashir Dultz, Vorsitzender der Christlich-Islamischen Gesellschaft und der Deutschen Muslimliga Bonn, von Dr. Murad Hofmann, Botschafter a.D. und bekannter Autor, Werner Hoebsch, Dialogbeauftragter des Erzbistums Koeln und Referat Interreligioeser Dialog, Pastor Jaspers, ehemaliger Islambeauftragter der Evangelischen Kirche, und Frau Noemi Raz, Vertreterin der Liberalen Juedischen Gemeinde Koeln, die die Anwesenden bewegten. Anwesend war auch Konsul Eric Rueter vom Amerikanischen Generalkonsulat Duesseldorf, der ein Grusswort sprach. Tahsin Safak vom VIKZ stellte die Arbeit seines Verbandes und die bisher erreichten Erfolge gerade bej der integrativen Bildungsarbeit fuer Jugendliche vor, bedauerte aber auch, dass die Arbeit des VIKZ, die stets unpolitisch und integrativ ausgerichtet gewesen sei, in letzter Zeit durch die Tatsachen verstellende negative Medienberichte angegriffen werde. Bashir Dultz aeusserte in seiner Rede, dass er eine solch undifferenzierte Hetze gegen Islam und Muslime, wie sie derzeit in diesem Laend stattfinde, in den letzten 50 Jahren, in denen er sich fuer den Dialog eingesetzt habe, noch nicht erlebt habe. "Noch nie war es so schlimm wie heute". Integrativ gemeinte Aufrufe muslimischer Vertreter an Muslime, die deutsche Staatsbuergerschaft anzunehmen und sich in allen gesellschaftlichen Bereichen positiv zu engagieren, um zu einem besseren Kennenlernen und Zusammenleben zu kommen, wuerden pauschal als islamistische Unterwanderungsversuche verleumdet. Noemi Raz verglich den Ausgrenzungsdiskurs gegenueber Muslimen mit der Lage der Juden in Deutschland und solidarisierte sich, wie auch die christlichen Vertreter, mit den diffamierten Muslimen. Sowohl Juden als auch Muslime koennten sich in Deutschland nie sicher fuehlen, von dieser Gesellschaft angenommen zu sein. Die anti-islamischen Aeusserungen des CDU-Abgeordneten Nitzsche gehoerten genauso geahndet wie die von Martin Hohmann, forderte Raz. Werner Hoebsch versicherte, man werde in dieser Zeit des Gegenwinds, der auch alle betreffe, die fuer den Dialog mit Muslimen einstuenden, sich nicht mit dem Ruecken zum Wind drehen, sondern gemeinsam mit Muslimen weitergehen - gegen den Wind. Dr. Murad Hofmann ging auf die Terroranschlaege von Istanbul, dem zweiten Thema, das wie ein Schatten ueber dem Abend lag, ein und stellte ausdruecklich klar, dass der Qur'an den Selbstmord "ohne Einschraenkungen verbietet". Der Islam als Weg der Mitte muesse sich endlich mit den "Radikalinskis" in den eigenen Reihen auseinandersetzen. Ursachen fuer, die Entstehung des Terrorismus sei aber auch. die '"himmelschreiende Ungerechtigkeit" in Regionen wie Kaschmir, Tschetschenien und Palaestina, die Muslimen dort seit Jahren widerfahre. Nur Gerechtigkeit koenne letztlich den Terror beenden. Pfarrer Jaspers schliesslich wies in Bezug auf die Kopftuchdiskussion darauf hin, dass das Kopftuch doch in Wirklichkeit einfach ein kleines Symbol und Zeichen sei, dass das Leben der Kopftuchtraegerin dem Hoeheren, Gott, zugeordnet ist. Aus seinen langjaehrigen Erfahrungen mit Muslimen berichtete er, dass sich ihm beim Besuch von Moscheen immer wieder ein Gefuehl von "Achtung und Ehrfurcht" einstelle. Quelle: Islamische Zeitung, Dezember 2003 Deutsche Muslim-Liga Bonn e.V. - 1425 / 2004 |