Islamisches Fastenbrechen in der Katholischen Akademie Berlin
Von Taufiq A. Mempel
Berlin /16. Ramadhan 1426 A.H./20.10.05 A.D.
Bereits zum sechsten Mal fand in der Katholischen Akademie zu Berlin ein
islamisches Fastenbrechen (Iftar) im Monat Ramadhan statt.
Muslime, die sich sonst das ganze Jahr über nur selten oder gar nicht sehen,
haben hier die Möglichkeit, sich in diesem christlichen Hause näher zu kommen.
Es waren fast alle islamischen Organisationen vertreten, die es Berlin gibt.
Taufiq und Olga Mempel waren für die DMLBonn zugegen.
Pfarrer Dr. Ernst Pulsfort eröffnete den Abend mit einem Grußwort seines Hauses
und des Präsidenten des Päpstlichen Rates für den Interreligiösen Dialog, S.E.
Michael L. Fitzgerald, und hieß prominente Gäste willkommen. Unter anderem den
Beauftragten für Dialog mit dem Islam vom Auswärtigen Amt, Hans Gnodtke, den
Staatssekretär im Bundespräsidialamt, Herrn Michael Jansen, und den Türkischen
Generalkonsul, Herrn Ahmed Alpman.
Staatssekretär Jansen hielt eine kurze Rede, in der er mitteilte, dass er den
ganzen Tag auf islamische Art gefastet habe, um zu wissen, wie sich für Muslime
der Tag anfühlt. Für diese Geste des entgegengebrachten Vertrauens erhielt er
spontanen Beifall der Anwesenden.
Der Beauftragte des Auswärtigen Amts für den Dialog mit dem Islam, Gnodtke,
äußerte in seinem Grußwort, dass es sehr gefährlich sei, Gruppen von Menschen
entlang ihrer Trennungslinien wie Kultur oder Religion zu definieren anstatt
über Werte zu sprechen, und dass Samuel Huntington ("Clash of Civilisations")
garantiert noch nie an einem Iftar teilgenommen hat.
So freuen wir uns schon jetzt auf ein nächstes Fastenbrechen mit überraschenden
Gästen und Begegnungen.
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