Deutsche Muslim-Liga Bonn e.V
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Informationen zur DMLBonn e.V.
Auszug aus "Muslime in Deutschland"
von Ursula Spuler-Stegemann zur DMLBonn, 1998
Auszuege aus: Ursula Spuler-Stegemann: Muslime in Deutschland - Nebeinander oder Miteinander, Freiburg 1998
DMLBonn (S. 127 f.)
Die von der Zahl ihrer Mitglieder her sehr kleine Deutsche Muslim-Liga besteht seit 1952; 1954 wurde sie in das Hamburger Vereinsregister eingetragen. Gruendungsmitglied
war Scheich Bashir Dultz. Nach internen Meinungsverschiedenheiten verliess Scheich Bashir Hamburg und gruendete die Deutsche Muslim-Liga Bonn (DMLBonn). 207 In
ihrer Selbstdarstellung heisst es: "Sie hat sich seit ihrer Gruendung als Bruecke zwischen Deutschland und der islamischen Welt und den muslimischen Neueinwanderern
verstanden, als Zusammenschluss von Menschen, die ueberall in ihrem Lebensumfeld Zeugnis fuer ihren Glauben ablegen und fuer die Durchsetzung islamischer
Grundsaetze eintreten. Die Liga versteht sich ausserdem als Sachwalterin der besonderen Interessen von Muslimen mit deutscher Staatsangehoerigkeit, die Mitgliedschaft
steht aber Menschen aus aller Welt offen." Scheich Bashir, der dem as-Safinah-Orden vorsteht, ist ein offener, konstruktiv engagierter Gespraechspartner.
207 Die Muslim-Liga Hamburg war lange Zeit hindurch dem kompromisslos-konservativen Fluegel zuzurechnen; dies scheint sich gegenwaertig zu aendern.
Praktische Probleme und deren Bewaeltigung (S.161)
Scheich Bashir Ahmad Dultz bringt es auf den Punkt:
"Fuer ein islamisches Leben ... sind meiner Ansicht nach Moscheen, Zentren und Ordenshaeuser notwendig, die dann wieder Traeger sein koennen fuer die vielen Dinge des
Alltags wie z. B. die Vermittlung unserer Lehren an Jugendliche und Erwachsene, die Schaffung von oder die Mitbeteiligung an Kindergaerten, Krankenhaeusern,
Tagungsstaetten, Altenheimen und nicht zu vergessen Friedhoefen, die immer dringender gebraucht werden." 268
268 Interview in der ersten Ausgabe von "Der Morgenstern", Okt.1995, S.28.
Schech Bashir zum Islam in Deutschland (S. 219)
Im folgenden kommen zwei herausragende und hoechst unterschiedliche Persoenlichkeiten des organisierten Islam in Deutschland zu Wort, zuerst M.S.AbdulIah, dann
Scheich Bashir Ahmad Dultz:
"Eine positive Einstellung zum Grundgesetz und zur verfassungsmaessigen Ordnung darf nicht mit einem Sich-Bescheiden mit den in der Verfassung geforderten
Mindeststandards bei den Grundrechten oder gar einem Bekenntnis zur Politik der jeweiligen Regierung verwechselt werden." 356
Den Aussagen von Scheich Bashir zufolge, der den Vorsitz der Deutschen Muslim-Liga Bonn innehat, "haben wir ganz bestimmt nicht die Absicht, uns in staatliche Dinge
einzumischen. Wenn wir um Anerkennung des oeffentlichen Rechts ringen, dann ganz einfach darum, weil es in unserem Grundgesetz steht, Rechte einfordern zu koennen.
Es geht nicht um Einmischung, sondern es geht um uns, unsere Kinder und Familien. Wir wollen Strukturen schaffen, in denen auch Muslime als Teil dieser Gesellschaft
leben koennen ... Die politischen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen in der Bundesrepublik sind durch den saekularen Charakter des Staates wesentlich mitgepraegt.
Der saekulare Staat ist ein nicht konfessionsgebundenes Gemeinwesen, das gleichwohl die Bedeutung der Religionsgemeinschaften und ihren Beitrag zur Verankerung von
sozialethischen Grundwerten und Grundnormen in der Gesellschaft wegen ihres hohen Stellenwerts fuer die politische und gesellschaftliche Stabilitaet anerkennt. Deshalb
bejaht und sucht der saekulare Staat den Dialog mit den Religionsgemeinschaften."357
356 In: M.S. Abdullah: Was will der Islam in Deutschland, S. 93.
357 Ebd., S. 89 (Kursivwiedergabben von der Verfasserin).
Brueckenbauen - Islamisch-christliche Vereinigungen (S. 321)
Kaum zu zaehlen sind die Vereine, Gremien und Gespraechskreise, die sich unter den verschiedensten Gesichtspunkten zwischen Muslimen und Christen gebildet haben.
530 Eine sehr engagierte Vereinigung ist die Christlich-Islamische Gesellschaft (CIG) in Koeln, deren Vorsitz Scheich Bashir fuehrt.
531 Die dieser "Laienorganisation" 532 zuzurechnende "Christlich-Islamische Gesellschaft Pforzheim" (CIGP) ist unter anderem deshalb ueber ihren engeren Wirkungskreis hinaus bekannt geworden, weil
sie ausser einem unkonventionellen katholischen Vorsitzenden ein aussergewoehnliches muslimisches Mitglied hat, Herrn Hossein Fatimi, der verkrustete Positionen
sprengt." 533
530 Hilfreich ist: Deutsche UNESCO-Kommission (Ekkehard Rudolph/Michaela Reithinger): Mittelmeerpartnerschaft. Verzeichnis der Institutionen in der Bundesrepublik Deutschland. Bann 1997.
531 "Moslemische Revue" 411991. S. 253: "Die Christlich-Islamische Gesellschaft war im Jahre 1982 auf Initiative des Islamischen Weltkongresses", den M.S.AbdulIah vertrat, "in der Evangelischen Akademie in Iserlohn gegruendet worden."
532 Dietrich Schwarze: Die CIG in den 90er Jahren, In: CIBEDO 2/1996, S.62-64. ...
533 Dieses Projekt des Schuldirektors Klaus Holz wird als Fallbeispiel dargestellt in: U. Marquardt: Bedrohung Islam?, S. 66-74.
Deutsche Muslim-Liga Bonn e.V. - 1422 / 2001
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